Historische Recherchen über Jiddu Krishnamurti, die Theosophen und die Anthroposophen in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf Burg Pergine.
Der indische Philosoph Jiddu Krishnamurti, die britische Schriftstellerin Mary Lutyens und andere Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft hielten sich im Sommer 1924 (18. August bis 28. September) auf Burg Pergine auf. Sie meditierten in dieser Zeit über die „Erweckung“ auf dem 1922 angetretenen Weg zu geistiger und intellektueller Unabhängigkeit.
Im Rahmen der Kunstausstellung 2021 mit den Terrakotta- und Keramiktürmen von Pietro Weber erweckt der im Innenhof der Burg aufgestellte „Theosophische Turm“ die Neugier von Gästen und Besuchern und gibt Anlass zum Nachdenken über Geschehnisse, die Burg Pergine zum Schauplatz hatten. Es kam hier zum kulturellen Austausch über historische Ereignisse, die sich den modernen Zeiten öffneten, in denen zugleich aber auch die Besorgnis über zerstörerische Dynamiken zum Ausdruck kam, die sich abzuzeichnen begannen. In einer Zeit, in der sich die Abriegelung von Grenzen und Lebensmöglichkeiten andeutete, tat sich in der örtlichen Geschichte eine von internationalistischem Gedankengut getragene Nische auf, deren Tragweite man auch in Hinblick auf die heutige, aktuelle Situation hinterfragen sollte.
Das innovative, für 2021 und 2022 geplante Projekt weist folgende Merkmale auf:
- Es zeichnet sich durch originelle Forschungsthemen und Gehalte aus und stellt nicht nur in der Trentiner Geschichte ein Unikum dar. Die Ereignisse spielten sich in einem örtlichen Ambiente ab, das sich aus einer mittelalterlichen Festung zu einem modernen Touristikcenter entwickelt hatte und Besucher aus Indien, Amerika und Europa anzog, die sich im vergangenen Jahrhundert hier zu Unterhaltung und spiritueller Regeneration aufhielten.
- Eine kulturelle Rückblende zur Neuaneignung und Überlieferung des Genius Loci, der zur Rettung unserer Zukunft erhalten bleiben muss. Vielleicht war es gerade dieser Genius Loci, dieser besondere „Geist des Ortes“, der die wohlhabenden Besucher fasziniert und zu meditativen Aufenthalten angezogen hat.
- Dieses Rückbesinnen auf die Vergangenheit setzt Zeichen über die Zeit und über den Raum der Burg hinaus und führt uns nach Kalifornien, wo unsere „exzentrischen“ Persönlichkeiten schon Experimente des Lebens und Denkens angestellt hatten.